Das Overhead Panel

Hi Leute, 

lang lang ist es her, dass ihr etwas von uns gehört habt. Ziemlich genau vor 1 Jahr habe ich hier den letzten Beitrag geschrieben und muss mich dafür entschuldigen, dass ich es habe schleifen lassen.

Aber nun sind wir wieder zurück und haben einen tollen Bericht von unserem aktuellen Projekt für euch vorbereitet – DAS OVERHEAD! Heute gibt es Part I.

Nachdem wir im Sommer 2016 die MCDUs in unser Homecockpit integriert hatten – zwei Stück von Hispapanels als Bausatz -, dachten wir uns, dass das Overhead – unser letzter Bauabschnitt – nun in Angriff genommen werden muss. Die Planungen für das letzte Puzzlestück liefen schon vorher immer mal wieder an, doch fiel es uns beiden sehr schwer, konkret zu planen und zu starten. 

Alles begann mit ersten Skizzen und Tims Arbeit in Photoshop, um das Overhead-Panel als hochauflösende Datei zu gestalten. Natürlich haben wir das Original als Vorlage genommen, wollten aber für unseren Simulator noch einige persönliche (unrealistische) Anpassungen vornehmen. So war es uns wichtig, dass wir das komplette ground handling ins Overhead implizieren und die F1 – F12 Tasten dort einbauen. Weiterhin haben wir noch einen Drehschalter für den Transponder eingebaut – nur für den Notfall. Als die ersten Anpassungen fertig waren, ging es nun daran zu ermitteln, welche Korry-Switches wir überhaupt im Flug betätigen und simuliert werden. Dabei kam heraus, dass wir ca. 50 Buttons (Korrys) bauen müssen. Das sind zwar deutlich weniger als in einem originalen A320-Overhead, doch immer noch genug, um viel zu tun zu haben. 

Die Korry Switches haben wir alle komplett selbst gebaut. Eine immense Arbeit, aber das Ergebnis konnte sich am Ende sehen lassen. Wir haben uns dabei von einer Internetseite inspirieren lassen (https://www.flightdeck737.be/wp-content/uploads/2011/02/Knoppen.jpg). Prinzipiell ist der Korry relativ simpel aufgebaut. Zunächst einmal braucht man einen Acrlyglaswürfel mit den Außenmaßen von 25×25. Dann fräst man einen kleinen Steg mit den Maßen 20×20 (siehe Bild oben). Dieser dient dazu, dass der Würfel nicht durch das Overhead fällt, weil es von oben herab hängt. In einem weiteren Schritt kommt genau durch die Mitte ein Schnitt, um das Licht der oberen LED von der unteren LED abzuschirmen. Dafür benutzt man einfach ein Stück Pappe. Genauso haben wir es auch bei unserem Gear Announciator gemacht. Wer sich da noch genauer belesen will, kann dies gerne tun. Für die LEDs werden auch diesmal 2 kleine Löcher 3,3mm gebohrt, die dann später die 3mm LED in der entsprechenden Farbe aufnehmen kann. 

Wie oben abgebildet werden die Würfel anschließend in die vorher gefrästen Löcher gesetzt und dann durch eine Montageplatte und entsprechende Tastern in Position gehalten. Drückt man nun den Würfel von der Vorderseite, triggert er über den Taster ein Event und das wird dann weiter an den Simulator gegeben. Einfaches Prinzip, das am Ende richtig geil aussehen wird. Die nächsten Wochen haben wir ausschließlich damit verbracht, die Korry-Würfel zu bauen.

Kurzanleitung:
1. LED (3mm) vorbereiten und mit Verkabelung versehen. Kontakte mit Schrumpfschlauch versiegeln. 
2. LED mit Sekundenkleber in das Loch einkleben und mit ordentlich Sekundenkleber versiegeln.
3. Trennsteg (Pappe) in den Schlitz des Würfels einkleben.
4. Vorderseite des Würfels mit selbstklebender Folie für die Lackierung schützen.
5. Würfel mit schwarzem Lack (Dupli-Color Deco Matt Schwarz) besprühen.
6. Klebefolie auf der Vorderseite nach Trocknung entfernen und mit Universalverdünner reinigen –> Universalverdünner bewirkt, dass Acryl milchig wird und das Licht besser verstreut wird.

Vorher sollte man unbedingt die Kabel mit einem Label versehen haben, weil die Farbe der LED nicht mehr zu erkennen ist. Erspart viel Zeit – glaubt es uns ;-).

Nach Wochen der Fertigung – wir haben 50 Stück gebaut – sind wir nun zum Bau der Montagepanels übergegangen. Die Montagepanels sorgen nicht nur für den richtigen Halt der Korrys, sondern dienen auch für die Pushbuttons (Taster) als Aufhängung. Sie spielen eine entscheidende Rolle. Der richtige Abstand zum Panel ist immens wichtig, damit der Taster gedrückt werden kann und gleichzeitig aber auch nicht immer gedrückt ist. Nach viel Probieren haben wir unsere Lösung gefunden. 3 Unterlegscheiben und 3 Muttern brachten den gewünschten Abstand (siehe Bild oben).

Bald geht es weiter mit Part II…

 

Ein Kommentar:

  1. Sehr schön geschrieben! Ich hoffe ihr werdet in Zukunft noch Realitätsnähere Flüge absolvieren können als bislang. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

    Happy Landings 😉

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