Das Herzstück des Simulators wird das Main Instrument Panel (MIP). Bereits in unserem alten Simulator hatten wir ein schönes MIP. Allerdings fehlte hier – aufgrund der fehlenden Logik – das lower ECAM mit all seinen Funktionen. Das neue MIP wird – nahezu originalgetreu – nachgebaut und verfügt über alle Elemente. Einzige Ausnahme sind die Stand-By-Instrumente, die nicht simuliert werden sollen.
Das wichtigste bei der Planung der MIP ist die genaue Berechnung der Fenstergrößen und deren Positionen. Es kostete uns einige Stunden, die genauen Daten für den späteren Zuschnitt zu berechnen und uns zu überlegen, wo was genau hin sollte. Wie bereits beim alten MIP haben wir den Luxus, über eine Fräse millimetergenaue Ausschnitte ausfräsen zu lassen, sodass wir ein stimmiges Gesamtbild bekommen können.
Begonnen haben wir also – wie bereits auf dem Bild zu sehen ist – mit den genauen Berechnungen der Maße. Im Vergleich zum Originalcockpit haben wir die Maße der PFD-, ND- sowie ECAM-Fenster minimal verändern müssen. Im Original sind die Maße 160mm x 160mm, während wir sie bei uns mit 150mm x 150mm veranschlagen. Grund dafür ist der Einsatz der 17 Zoll Monitore, die hinter der Blende für die Darstellung der Inhalte verantwortlich sein sollen. Die Anzeige des PFD und ND wird mit einem VGA-Splitter gespiegelt und somit für den Captain und den First Officer angezeigt. Die Anzeige der beiden ECAM-Module erfolgt ebenfalls über einen 17 Zoll Monitor (90 Grad gedreht).
Als die Planungen abgeschlossen waren, konnte die Fräse Ihren Dienst vollziehen. An dieser Stelle einen großen Dank an meinen Kumpel, der sich in mehreren Überstunden mit den Fräsarbeiten beschäftigt hat. Ohne ihn wäre das Projekt so nicht realisierbar gewesen bzw. hätte horrende Preise mit sich gezogen. Zunächst wurden die einzelnen Fenster (150mm x 150mm) ausgefräst. Anschließend die kleine Aussparung für den Gear Lever. Ganz zum Schluss wurden die beiden Teile rechts und links ausgefräst, um dem Captain und First Officer das sitzen zu erleichtern.
Nachdem das MIP fertig gefräst war, haben wir noch die Blende für den oberen Aufbau – quasi die Basis der FCU-Einheit – fräsen können. Für die korrekte Beleuchtung haben wir Aussparungen für 4 LED-Spots geschaffen. Die spätere Verkabelung muss mit diversen Lötaktionen verlängert werden, doch wird dies erst in ein paar Tagen realisiert werden können. Weiterhin wurden zwei kleine Schächte geschaffen, damit die Bildschirme für PFD und ND später hinter die MIP-Blende passen werden. Alles in allem sind wir mit der Arbeit sehr zufrieden. Allerdings kann man ohne die Grundierung bisher nicht sagen, ob die Teile alle so aussehen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir lassen uns überraschen.
Ganz zum Schluss haben wir noch die „Deckel“ der beiden Sidestick-Boxen gefräst. Eine runde Aussparung auf der Oberseite (70mm Durchmesser) sorgt dafür, dass wir beide Joysticks größtenteils unter der Verkleidung verschwinden lassen können und ein wenig mehr „Airbus-Feeling“ aufkommt. Die Sidesticks selbst sehen leider noch nicht so aus wie die richtigen im Airbus, doch wird dieser Schritt in den kommenden Monaten auch noch angestrebt. Kleine visuelle Verbesserungen bekommen allerdings zunächst einmal keine großartige Priorität, da wir mit der Cockpit-Shell fertig werden müssen.
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